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Das Sony Tablet S – Part I

Posted by daClaus - Montag, 26. Dezember 2011

Prolog
Lange habe ich gezaudert, überlegt, verglichen, ausprobiert und dann doch nicht gekauft. Kein Kaufentscheidungsprozess hat bei mir je so lange gedauert wie der für ein Tablet.

Als Apple mit seinem iPad (ich hoffe, ich werde jetzt wegen der Benutzung des eingetragenen Markennamens nicht auf Copyright- oder Patentverletzung verklagt) herauskam, wurde bei mir als _mäßig_ technikbegeistertem (Andrea bezeichnet das meist – mir völlig unverständlich – als Fetischismus) natürlich sofort der will-haben-Reflex ausgelöst.

noch ist es eingepackt

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Einziges Problem: Es war von Apple und hatte somit in meiner von Freiheit und Flexibilität geprägten (Elektronik)Welt keine Existenzberechtigung.

Die folgenden Versuche des „Mitbewerbs“, auf die Tabletwelle aufzuspringen, waren von Zeitdruck und daraus resultierenden unfertig auf den Markt geworfenen Produkten gekennzeichnet.

Betriebssystembezogen gab es wenig Alternativen:

Android: mein bevorzugtes OS am Smartphone

WebOS: HPs leider kläglich gescheiterter Versuch, mit dem ehemaligen Palm OS wieder ins Smartphonegeschäft einzusteigen. Hat jetzt als Open Source vielleicht mehr Chancen.

Windows 7: der Exot unter den Tablets, einfach nicht für Touch optimiert

Mein OS of choice war von vorn herein klar: Android

Die Veröffentlichung der ersten Androidtablets wie dem Motorola Xoom stand unter den oben erwähnten Vorzeichen: zu früh auf den Markt geworfen, unfertig, langsam, kurz: nicht akzeptabel, zumindest nicht für mich. Der Einstieg von Samsung mit seinem Galaxy Tab in den Tabletmarkt – seit dem Galaxy S bin in Samsung- und Androidfan – war für mich der erste Hoffnungsschimmer am Horizont, allerdings standen die Preise für ein Tablet in keiner Relation zu denen von Laptops, ist ein Tablet maximal ein Lückenfüller zwischen Smartphone und Laptop, aber keinesfalls ein Ersatz für letzteren. Viel zu teuer für ein nice to have.

Fast Forward >> Freitag, 23. Dezember 2011

Ich stehe beim Media Markt, um etwas Zeit totzuschlagen. Was gibt es da schöneres, als den Duft neuer Elektronik zu riechen, das Brummen von Netzteilen zu hören und sich von Elektrosmog einhüllen zu lassen. Ich bräuchte eigentlich noch eine Nespressomaschine als Weihnachtsgeschenk, aber lande auf mir völlig unerklärliche Weise plötzlich bei den Tablets. Dort falle ich fast in den Werbestand für iPads.  Weiter hinten finde ich die Android Tablets.

Meine bisherigen Überlegungen haben mich zu folgendem Anforderungsprofil geführt:

– Betriebssystem Android
– Hersteller Samsung
– Diagonale 10″
– mind. 16GB Speicher
– flach, wie das iPad

Ausgestellt sind das Sony Tablet S, das Acer Iconia 500, das Galaxy Tab 8.9, das Galaxy Tab 10.1, ein Archos und noch zwei andere Modelle weniger bekannter Hersteller.  Voller Freude und Enthusiasmus starte ich zum Galaxy Tab 10.1 und spiele ein bissl damit herum. Der Enthusiasmus wandelt sich schnell zu Enttäuschung und einem einzigen Gedanken: „Samsung, WTF?!?“ Die Performance ist ein Graus, so gut Android am Galaxy S und SII läuft, so schleppend ist es auf den Galaxy Tabs. Das Öffnen von Apps hat eine merkliche Verzögerung, das Scrollen zwischen den Desktops ist alles andere als flüssig und ruckelt im Rhythmus eines Stroboskops. Das neben den Samsung Tabs positionierte Acer Iconia 500 ist dazu kein Vergleich, läßt sich flüssig und schnell bespielen und hat designmäßig auch mehr Charme. Möglicherweise liegt der Performanceunterschied an den Honeycombversionen, denn die verbaute Hardware ist identisch mit dem Galaxy Tab 10.1. Auf den Galaxy Tabs ist 3.1 installiert, am Acer läuft schon 3.2.

Das Sony Tablet S ist im Moment keine Option. Mit seinen 9.4″ zu klein, mit seiner Form nicht flach genug, ein klassisches No Go.

Die Suche nach einem (kompetenten) Verkäufer gestaltet sich nicht einfach, ich finde aber einen, von dem ich gut beraten werde. Mein Hauptinteresse gilt dem Acer und immer noch – verdammte Markenprägung – dem Samsung in 10.1″. Nach seinem Hinweis auf das Sony Tablet S bemerke ich, daß er kein rotes Leiberl trägt und höchstwahrscheinlich dort ist, um für Sony deren Produkte zu promoten. Das würde auch sein Sony T-Shirt erklären. Ich bedanke mich artig und wende mich wieder der Ausstellungsware zu. Etwas später kommt ein knuffiger Verkäufer, der nur das weiß, was auf den Datenzetteln steht und auch sonst eher keine Hilfe ist. Aber auch er zeigt mir das Sony, das mich mittlerweile zu interessieren beginnt. Unserem Gespräch schließt sich ein Kunde an, der alle drei Geräte kennt und mit dem sich eine angeregte Diskussion entwickelt. Der Verkäufer lernt dabei sicher einiges. Ergebnis des Gesprächs ist, daß ich nun zwischen Sony und Samsung schwanke, wobei die Tendenz schon klar in Richtung Sony geht.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich hole mir noch einmal den Sonyberater und fratschl ihn gscheit aus. Und kaufe mir das Tablet S.

Wer jetzt vor Langeweile noch nicht mit dem Gesicht auf die Tastatur geknallt ist kommt jetzt noch in den Genuß, die Gründe meiner Kaufentscheidung zu erfahren.

1) Performance

Die Geschwindigkeit des Tablets hat mich überzeugt. Natürlich ist Android nicht iOS, sprich es ruckelt hie und da vielleicht einmal kurz, dafür kann man (lies: ICH) damit arbeiten (Stichwort Widgets). Die Honeycomb Updates auf 3.2.1 haben die Gesamtperformance schon merklich gesteigert, ich persönlich verspreche mir von ICS noch mal eine Verbesserung in dieser Richtung.

2) Updateverhalten

Ausgeliefert wird das Tablet mit 3.1, Sony stellt aber bereits 3.2.1 zur Verfügung. Das Update wird OTA zur Verfügung gestellt.

3) Anschlüsse

Das Galaxy Tab 10.1 liefert an Anschlüssen genau die Ladebuchse, einen Multiport und einen 3.5mm Klinkenstecker mit, das war’s. Für die 3G-Variante natürlich noch den Einschub für die SIM-Karte. Alles andere geht nur über Adapter, die man – gar nicht mal so günstig – nachkaufen muß. Das Tablet S stellt da zusätzlich noch einen Leser für SD-Karten und einen Micro-USB Anschluß zur Verfügung. Mit einem USB OTG Kabel kann man sogar Host spielen. Nur das Acer bietet hier noch einen „echten“ USB Port und einen HDMI Port.

4) Bauform

Es ist nicht klein, es ist nicht leicht. Gerade die Form, die einem aufgeschlagenen Buch nachempfunden ist und mich vorher eher abgestossen hat, verbessert die Handhabung erheblich. Bei herkömmlichen Tablets ist das Gewicht gleichmäßig im Gerät verteilt, was eine einhändige Bedienung mit der Zeit mühsam macht. Beim Sony Tablet S liegt der größere Teil des Gewichts direkt in der Hand, was das Handgelenk entlastet, der dicke Teil läßt sich angenehm halten, ohne daß man im Daumen einen Krampf bekommt.

5) Display

9.4″ sind die ideale Größe, weil man mit beiden Daumen auch im Querformat noch jeden Buchstaben der Tastatur erreicht. Der in manchen Reviews bemängelte schwache Kontrast ist für mich nicht erkennbar. Als alternative App zur integrierten Tastatur verwende ich Thumb Keyboard und kann es nur empfehlen.

6) 3G oder WiFi

Diese Frage habe ich für mich eindeutig mit WiFi only beantwortet. Daheim gehe in sowieso nur über WLAN ins Internet, unterwegs übers Galaxy S II als WLAN Hotspot. Diese Lösung hat sich schon mit dem Laptop bewährt und spart nicht nur einen deftigen Aufpreis für das 3G Modul, sondern auch zusätzliche monatliche Kosten für die SIM.

7) Sonstiges

Anbindung an den PS Store mit einigen PS1 Klassikern und ein Infrarotport mit Fernbedienungsapp sind nette Zugaben, wenn auch – in meinem Fall – nicht kaufentscheidend.

Soviel einmal zum Anfang meiner Tabletlaufbahn, näheren Eindrücken und Erfahrungswerten werde ich demnächst einen eigenen Artikel widmen.

P.S:

Den Großteil dieses Textes habe ich auf dem Tablet S getippt – was wirklich gut funktioniert hat – , und einen Teil nochmal auf dem PC, weil die WordPress App für Android der letzte – man möge mir diese Ausdrucksweise verzeihen – Scheiß ist. Da kann das Tablet aber nichts dafür.

3 Antworten to “Das Sony Tablet S – Part I”

  1. interessante Geschichte über deine Entscheidungsfindung! Wenn, würd mir das Sony auch gut gefallen! Was machst du jetzt am meisten mit dem Tablet? Wozu verwendest du eher das Tablet als das Smartphone?
    ciao Markus

  2. daClaus said

    Das Tablet habe ich mir eigentlich als „Ersatz“ für den Laptop gekauft, um ihn nicht für Kleinigkeiten starten zu müssen. Hauptsächlich zum Surfen, Twittern, Facebooken, eBooks lesen, Musik über DLNA im Garten genießen (wenns wieder warm ist), eventuell Videos streamen und ähnliches. Bis auf die eBooks habe ich das schon am SGS II gemacht, am Tablet ist es einfach komfortabler.

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